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19.12.2003 - 16.2.2004


Nach mehreren Stunden packen, teils bei eisigen Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und bis weit in die Nacht hinein, ist es endlich soweit: Die 60kg Surfmaterial und beide Taschen à knapp 20kg sind eingecheckt.

Mit 'easy' Handgepäck geht's morgen mit den ÖV zum Flughafen, und dort um 12:50 mit Malaysian Air in die Luft.

Hoffnungsfroh sind wir gespannt was uns knappe 24h später erwartet.
Seit wir http://www.seabreeze.com.au besucht haben, schlägt unser Surfer-Puls ob den aktuellen und zukünftigen Surf-Bedingungen höher.

Ob das alles wahr ist oder Churchil recht hatte und die Windstatistiken Lügen, bestätigen wir in einem nächsten Bericht. Wie dieser werden auch alle folgenden über das Online Reisetagebuch von www.ontravel.ch erfasst. Interessierte können "on demand" unserer Berichte lesen und werden nicht von Massenmails überflutet - eine "gescheite" Sache.


Nach knapp 3 Stunden Schlaf, verursacht durch zu langes 'Nifelen' und erledigen 'unwichtiger Dinge' vor einer Reise, brachte uns Baba's Mutter um 10.00 zum Bahnhof Herrliberg.

Von nun an lief alles wie geschmiert: Swatch kaufen, Passkontrolle, Take-off. Beide Fluege, 11 Stunden nach Kuala Lumpur und weitere 4 nach Perth, waren sehr Kurzweilig. Vor allem der Erste, wo wir kaum schliefen und je 2.5 Filme anschauten. Baba fand 'Freaky Friday' sehr amuesant und ich 'Johnny English' (mit Mr. Bean).

Spaetestens waehrend dem Transit-Stopp in Kuala Lumpur holte uns die Muedigkeit ein. Flach ausgestreckt ueber mehere Baenke machten wir ein Nickerchen. Schliesslich wollten wir auf dem Flug nach Perth den Lara Croft Teil 2 anschauen. Entweder waren wir zu muede oder der Film schrott. Nach den ersten paar Sequenzen lagen wir im Tiefschlaf. Wenigstens erwachten wir frueh genug um den Ueberflug ueber Geraldton - unser Ziel-Surfgebiet - und die schoene West-Kueste zu erleben.

Das Highlight des Tages war wohl die Tatsache, dass unser Windsurfmaterial komplet und nach erster Sichtung unbeschaedigt ankam. Es scheint, dass so grosse Gepaeckstuecke kaum verloren gehen.

Vom Immigration-Officer bis zum Receptionist waren alle sehr freundlich und Hilfsbereit. Eine nette Chinesen-Frau zeigte uns 1:1 in ihrem Shop wie die Telefon-Karten verwendet werden. Sie bot uns gar an, ihr Telefon zu nutzen, damit wir die 40 Cent Grundgebuehr an den oeffentlichen Telefonzellen sparen koennen.

Da erlebten wir auch unsere erste Mini-Krise. Baba's Pulli war nicht mehr an Ihrer Huefte. Erschrecken, die Stirn in Falten legen und ein Sprint zurueck half sie zu meistern. Der Pulli rutschte unbemerkt von der Huefte und lag unangetastet in der Fussgaengerzone.

Das lag wohl auch an der allgemeinen Muedigkeit. Desshalb gehen wir jetzt schlafen - 22:00 Lokalzeit mit etwas Japanese-Food im Bauch. Schliesslich wollen wir morgen etwas in und um Perth unternehmen.


Nachtraeglich auch frohe Festtage von uns.
Wir hatten in West-Australien's Pampa ein paar Tage kein
Internet - was wir als nicht wirklich schlimm emfapnden :-)

Raus aus Perth

Nachdem wir am 23ten den Camper gefasst haben, sind wir zuegig aus Perth raus gedonnert. Jedoch nicht ohne ein Abstecher mitten in die City umd dem Links-Verkehr Herr zu werden ...
Auch haben wir die Preise fuer das Heimsenden
unserer Surf-Ausruestung abgeklaert: ca. 800 AUD ist eigentlich billig, wenn man bedenkt wie teuer ein Dampfschiff ist. Mit gut packen und pressen, wird der Bag eine halbe Tonne schwer dafuer ist er vom Volumen her kleiner und
vielleicht noch etwas billiger.

Die erste Nacht verbrachten wir auf einem Big4 Caming suedlich von Freemantle. Deluxe mit schoener Dusche, WC, BBQ Station, Pool etc. Und das alles fuer 27 AUD. Am Abend sahen wir endlich das Meer. MIt allem was dazugehoert: 1000 Hobby-Fischer auf einem Steg und einer (faulen) Robbe unter dem Steg. Wie sich die auf die Fangquote auswirkte wissen wir nicht.

Weihnachten mit Sarah und Lukas

Am 23ten um 13:00 Lokalzeit traffen wir Baba's Cousine Sarah und Ihren Freund Lukas bei der Touristeninfo in Bunburry. Nach einem herzlichen Wiedersehen
pluenderten wir den Supermarkt um fuer die naechsten drei Tage gerustet zu sein.
Ein paar Lachs-Tranchen, schoene Steaks und viel ubehoer - Gemuese und Fruechte - sollten fuer einen ordentlichen Weihnachtsschmaus reichen.

Am Abend prueften wir wie Gelaendetauglich unser Camper ist. In der Naehe von Collie - wirklich in der Pampa - zeigte uns ein Farmer-Paar ein geheimes Plaetzchen am Fluss erreichbar ueber eine schmale, sandige Holper-Piste.
Wir streiften nur ganz wenige Gebuesche und sassen nirgends mit dem Unterboden auf. Trotzdem werden wir diesen Abstecher dem Camper-Verleih verschweigen - und jeder der diese Zeilen liest auch ;-)

Oh du Froehliche

Am 24ten stand eine sehr lange und ab und zu etwas oede Fahrt zum Wave-Rock auf dem Programm. Baba's ausserordentlich haeufige Pinkel-Pausen lockerten die knapp 400 km geradeaus etwas auf. Der Felsen war imposant und auch der Rundumblick von seiner schulter. Anschliessend zogen wir los zum naechsten Campground, gleich um die Ecke.
200 km weiter mitten in Austalien's Weizengeurtel feierten wir Allerheiligen unter Farmern, Hill-Billies und anderen urigen Gesellen. Lachs mit Champagner und zarte Rinds-Entrecote mit Mais und Wein fuellten unsere Maegen so, dass wir die Palovla zum Dessert nicht mehr anruehrten.

Am Weihnachtstag servierten Sarah und Lukas einen tollen Brunch mit (zu) vielen Pan-Cakes. Mit vollem Bauch fuhren wir erst gegen Mittag weiter. Wir wollten so nah wie moeglich nach Albany, wo wir wieder gtrennte Wege gehen wollten. Cheney Beach bot eine riesige Bucht mit weissem Strand und unserem ersten Kaenguruh (und Motocrossern,
und Allradfahrzeugen).
Nach Avocado mit Vinaigrette Barbara, Kurkuma-Kartoffeln mit Sauerrahm und Oliver Twist's Annanas mit Pfefferminz-Yoghurt waren wir fuer eine mittlere Uno-Session bereit: Sieger Baba und Lukas 121 Punkte, 3ter Sarah 198 Punkte
und Super-Looser Ernst mit 265 Punkten.

Bye Bye Sarah und Lukas

Am Stefanstag fuellten wir unsere Tanks randvoll und schlugen getrennte Wege ein. Sarah und Lukas hatten den wunderschoenen Suedwesten schon erforscht, uns stand
dies noch bevor. Ein paar Stipp-Visiten an schoenen aber kalten, mit Surfamterial schwer zugeanglichen Straenden und ein paar weitere 100 km weiter, machten wir ein Spaziergang durch die Baumkronen.
Kein Witz: Der Top Tree Walk ist ein unvergessliches Erlebnis und ein Muss in dieser Gegend. Ueber einen 600m langes Bruecksystem steigt man langsam bis auf 40m in die Wipfel der Tingle-Baeume hoch. In luftiger und schaukelnder Hoehe bewegt man sich in einem aussergewphenlichen Lebensraum, was Fauna und Flora anbelangt.
Dies war auch der Fall was unseren naechsten Schlafplatz
anbelangt: Franhook Pools im gelichnamigen Naturreservat. Diesmal ohne Dusche etc. jedoch mit einem gesunden, von Tanninen braun gefaerbten Weiher.

Gemessen an Grosseltern's Pool-Temperatur eisig kalt, war das Bad heute morgen ... Und was wir nun in der Gegend von Margaret River ausser WWW wie Weindegustieren,
Wellenreiten, Windurfen etc. noch alles unternehmen lest ihr im naechsten Bericht.

Nach mehreren Tagen Windsurfen finden wir endlich wieder einmal Zeit fuer einen Reisebericht. Nicht weil es nicht windet sondern nur weil die Richtung noch nicht stimmt. In ein paar Stunden wird sich das wie gewohnt aendern ...

Vom Wein zu Wellen

Im Suedwesten, den Weinguetern um Margaraet River, laesst es sich gut leben. Kulinarische Koestlichkeiten und Wein in Huelle und Fuelle - von billig bis teuer und schlecht bis herausragend - kitzeln den Gaumen.
Wein degustieren ist der tagefuellende Sport der meisten Touristen. Von Gut zu Gut fuellen sich Surfer die Lampe und verkosten Kenner Glas um Glas. Wir haben uns als Weinliebhaber geoutet, was uns prompt ein paar Gratis-Tropfen von edlen Flaschen bescherte, fuer die man normalerweise 3$ zahlen muss. Dies nur, weil Ernst der Verkehrssicherheit zuliebe den Spucknapf verlangt hat, was sonst kaum jemand tut.

Nach ein paar Zwischenhalten an beruehmten Surf-Straenden, leider ohne spektakulaere Wellen, sind wir an Perth vorbei so schnell wie moeglich an unser Mekka gebraust. Wer Reisefiebrig ist, die Kaelte hasst oder nichts mit Windsurfen am Hut hat, sollte den naechsten Abschnitt ueberspringen!

Windsurfing @ Coronation Beach

Am Silvester-Nachmittag haben wir zum ersten mal das Material ausgepackt, das erste mal ueber das Wasser geflitzt und sind zum ersten Mal von maechtigen Klopfern gespuelt worden. Die Buch in Coronation liegt ca. 30km noerdlich von Geraldton und bietet - wie von Alex versprochen - fuer jeden Geschmack etwas: Eine 300m Zone mit Flachhwasser, eine 100m Zone mit kleinen bis mittleren Wellen (0.5 - 1.5m) und aussen etwas fuer die Mutigen und Koenner mit Wellen bis 5m.

Seit wir hier sind blaest der Wind regelmaessig mit 5-6 Beaufort, wesshalb die 4.2er bis 5.2er Segel am meisten strapaziert werden. Vorgestern hackte es sogar mit bis zu 8 Windstaerken, so dass Baba unser kleinstes 3.3er auch brauchte. Ausser ein paar kleinen Kratzern und verstreckten Muskeln, haben wir alle Bedingungen und Zonen bis jetzt gut gemeistert. Das Timing fuer die Welle stimmt mittlerweilen und der 'Swell' ist auch etwas zurueckgegengen, was die Waschgaenge weniger und ertraeglicher macht.

Unsere Manoever-Palette hat sich noch nicht gross veraendert: Baba tueftelt an der Powerhalse rum und macht die ersten Huepfer ueber Wellen. Ernst mueht sich mit Volcan & Co. ab. Den sch... Frontloop steht er immer noch nicht, dafuer ist ihm der erste Backloop gelungen - unbewusst, nicht repetierbar und mit einem leichten Ziehen in der Huefte...

Mehr ueber Geraldton und die Spots rund herum: http://www.sailwest.com.au/

Schwimen mit Delphinen

Am letzten Sonntag brach der Wind fuer zwei Tage etwas zusammen (4bft), was wir zu einem Ausflug nach Norden nutzten. Ziel war die Shark Bay und vor allem die Delphine von Monkey Mia.

Auf dem Weg dahin haben wir im Kalbarri Naionalpark http://www.calm.wa.gov.au/national_parks/previous_parks_month/kalbarri.html den Murchison-Canyon angeschaut. Auch bei 40 Grad im Schatten haben sich die insgesamt 60km Holperpiste gelohnt, denn die Aussicht von den Klippenraendern in die Tiefe war super. Nicht zuletzt weil das Licht am Abend die Felsen in Gold-Rot tauchte und ein in der Ferne vorbeiziehendes Gewitter eine ganz besondere Stimmung herbeizauberte.

Weil dieser Abstecher laenger als geplant dauerte, nahmen wir eine nicht empfohlene Nachtfahrt in kauf, um den Etappenort Hamelin Pools zu erreichen. Hochkonzentriert auf alles Hoppelnde und Huepfende achtend, sahen wir 2 Stunden weder das Eine noch das Andere. 500m vor Hamelin huepfte dann tatsaechlich ein Kaenguruh in den Scheinwerferkegel, ein paar weitere Standen am Strassenrand und ein Kaninchen sass auf dem Mittelstreifen. Wir fuhren langsam und haben unnoetiges Blutvergiessen verhindert.

Am neachsten Morgen standen wir um 7:00 auf und machten ein Spaziergang an die Shell Beach und die Hamelin Pool Stromatolites. Was das genau ist, wird hier beschrieben: http://www.calm.wa.gov.au/national_parks/hamelin_pool_mnr.html
Wie der Name 'Shell Beach' sagt besteht der gesamte Strand aus zerbroeselten Muscheln. Er ist schneeweiss und an manchen Stellen so fest, dass man mit einer Saege bloecke zum Hausbau herausgeschneiden kann - frueher das einzige solide Baumaterial weit und breit.

In Monkey Mia http://www.monkeymia.com.au/ haben wir dann die zahmen Delphine getroffen und sind eine Runde mit ihnen geschwommen. Der erste Kontakt war auf einem 2-stuendigen Segeltoern auf einem Trimaran mit 2 Dutzend Touristen. Dann am Abend beim Schwimmen bzw. stehen im Hueft-tiefen Wasser. Da die Delphine taeglich 3x gefuettert werden, sind sie zahm und schwimmen und planschen mit den Menschen, in der Hoffnung etwas fressbares zu erhalten. Diesen Food-Check machen sie sehr regelmaessig, so dass auch wir 2x eine Runde mitplanschen durften.

Auf der Rueckreise nach Geraldton haben wir ohne Zaun und doppelten Boden - dafuer in sicherem Abstand von einer Klippe am 'Eagles Bluff' - viele Riffhaie, ein paar Rochen und andere Meeresbewohner beobachtet. Auch da war das Wasser wo die Haie patroullierten maximal Brusttief ...

Trotzdem Surfen wir weiter und schreiben einen naechsten Bericht

Treffpunkt BBQ

Beinahe jeder Picknick- und sicher jeder Zeltplatz hat einen fix installierten Gasgrill mit ringsherum gemuetlichen Tischen und Baenken. Dort trifft man sich am Abend zum gemeinsamen Grillplausch. Mit einem freundlichen "Hi" und einem fuer Australische Verhaeltnisse viel zu kleinen 400g Steak wird man rasch als Tourist entlarvt und in ein Gespraech verwickelt.
So lernten wir auch unsere "Aussie" Windsurf-Freunde Mel und Drew sowie ihren Britischen Gast Ritchie kennen, als sie 12 Poulet-Filet, 6 Kanguruh-Schnitzel mit ein paar Kartoffeln verdrueckten. Mit ihnen verbrachten wir etliche windige Stunden am Surfstrand und eher heiter Abends bei Risotto oder Parties ...

250 km zur "grossen" Surf-Party

Zu solch einer Party liessen wir uns am letzten Samstag 10.1.2004 begeistern. 250km suedlich von unserem Camping, in Lancelin, fand ein legendaerer Windsurf-Wettbewerb http://www.oceanclassic.org/ und eine ebenso legendaere Party statt. Da in Australien 250km gleich um die Ecke sind, packten wir unsere sieben Sachen und stuerzten uns ins erste und bisher einzige Nachtleben.
Mit einem extrem leckeren Nachtessen als einzige Gaeste im "El Tropo" begann der Abend gemuetlich und "heimelig": Die Wirtin Silvia, ihr Partner und Koch Werner sowie ihr Vater Ernst sind Exil-Berner und klopfen allabendlich einen zuenftigen Jass.
Ganz Lancelin (und grosse Teile von West-Australien) versammle sich in der Taverne wo die grosse Party steigt, desshalb sei das "El Tropo" fuer einen Samstag so aussergewoehnlich leer. Als auch wir um 21:00 den Weg dahin unter die Raeder nahmen, sahen wir etliche Leute schwankend in dieselbe Richtung gehen und fragten uns: "Sind wir falsch gefahren? Gehen die nach Hause oder zur Party?"
Unsere Richtung stimmte, sie gingen alle zur Party: Eine Bikini-Show die wir verpassten, ein Feuerwerk das wir gerade rechtzeig miterlebten und eine Liveband die bis 1:00 Uhr musizieren durfte. Unsere Vorstellungen waren etwas anders, trotzdem hatten wir mit Mel, Drew und Ritchie grossen Spass.

Fertig Windsurfing

Am naechsten Tag ging's der Kueste entlang nicht ganz direkt wieder 250km nordwaerts. Ein Zwischenstopp in Cervantes bescherte uns ein einmaliges Windsurf-Erlebnis: 10 km Sandstrand, ziemlich Flachwasser und ausser uns keine Menschenseele. Zeit fuer Baba's erste durchglittene Halsen und ein paar weitere Fehlversuche bei Ernst's "Cool Moves" http://www.dailydose.de/moves/moves.htm ...
Und schon wurden die letzten beiden Tage angezaehlt. An der Coronation Beach gaben wir nochmals alles und riskierten Kopf und Kragen. Baba's Hoehenfluege ueber die Wellen und Ernst's weitere "Cool Moves", brachten ausser gedehnten Baendern und abgeschabten Schienbeinen nichts Neues.

Erstes Packen und Abgeben

Noch in Geraldton haben wir unsere Packung fuer das Frachtunternehemn geplant und vorbereitet. Mit Hilfe von Klebeband und Polstermaterial haben wir 3 Bretter, 6 Segel, 5 Masten, 3 Gabelbaeume und etliches Kleinmaterial in den 3fach Boarbag gestopft. Die Waage zeigte schliesslich 89kg und das Volumen 1590 kgs. Das Paket wird von BAX fuer 733 $ nach Zuerich geflogen, zeitlich so abgestimmt, dass es in der Woche nach unserer Rueckkehr eintreffen sollte.
Die Abgabe des ersten Campers war ein Kinderspiel. Dass wir auch "nicht versiegelte" Strassen befuhren viel nicht weiter auf ;-) Und da wir unser fahrendes Haus Grundsaetzlich gut pflegten, war die Rueckgabe reine Formsache. Nun freuen wir uns auf die naechsten Tage, wo wir ins heisse Zentrum http://www.alicesprings.nt.gov.au/about_alice/climate.asp fliegen und einen kleineren Camper fassen.

In ca. 10 Tagen sollten wir das Niemandsland durchquert haben. Schickt einen Suchtrupp los, falls nach 3 Wochen noch kein weiterer Bericht verfasst wurde.

Nach einer erholsamen Nacht im Hotelzimmer in Perth und einem kurzweiligen Flug ins Zentrum von Australien haben wir erfahren was 'heiss' wirklich bedeutet.

Der kleine Camper
Unser kleiner Toyota Camper ist brandneu (10'000 km) niedlich und praktisch. Statt eingebauter Dusche/WC benutzen wir die Busch-Dusche/WC - immer besorgt, dass wir keine Spuren hinterlassen ;-)
Einziges Manko: er hat weniger Saft unter der Haube und schluckt viel mehr Benzin als der Diesel davor. Letzteres kann durchaus an unserem Fahrstil liegen.

Hitzetest
Erste, eher ungeplante, Zwischenstation waren die West Mac Donell Ranges. EIne Huegelkette mit Schluchten, mehr oder weniger einsamen Wasserloechern und zahlreichen kurzen oder langen Wanderungen.
Nach ein paar ersten Busch-Camping Versuchen, sind wir im Hochrisiko-Bereich (bei 42 Grad) im Schatten durch den Kings-Canyon gewandert - ein unvergesslicher erster, heisser Eindruck.

Wolken am Ayers Rock
Nach etlichen Stunden geradeaus fahren, erreichten wir am letzten Montag Abend den Ayers-Rock. Der Anblick ist wunderschoen und einzigartig. Der erste Sonnenunter- und aufgang verlief jedoch enttaeuschend, da der bedeckte Himmel ein Farbenspiel verhinderte.
So entschieden wir uns den Brocken zu umrunden, was in zuegigem Schweizer Wandertempo etwas mehr als 2 Stunden dauerte. Der bedeckte Himmel sorgte fuer angenehmes, 30 Grad warmes Wanderwetter. Und weil wir die Trekking-Schuhe schon geschnuert hatten und die Wanderklamotten verschwitzt waren, entschieden wir uns, gleich noch den Trail 'Valley of the Winds' in den Olgas anzuhaengen.

No Worries Park Rangerin?
Wir wussten, dass dieser Trail wegen der grossen Hitze im Tal um 11:00 geschlossen wird. Wir waren knapp dran und pressierten ein wenig. 10 Meter hinter der Park-Rangerin erreichten wir den Startpunkt und freuten uns schon als letzte loslaufen zu duerfen.
Zu frueh gefreut: Atypisch der sonst lockreren Australischen Art, machte sie auf bockig und verweigerte uns den Start. Dies obwohl 50 m weiter unten eine Gruppe gerade eben los lief. Wir schreiben jetzt nicht wie wir ueber diese frustrierte und machtverliebte Ziege fluchten ...
Sie sass so lange am Startpunkt, bis wir Anstalten machten zum Parkplatz zurueck zu laufen. Was wir brav taten, um nach ihrer Wegfahrt die Wanderung trotzdem zu machen. Ein Sportlehrer aus Sydney, der auch etwas spaet dran war, erleichterte die Entscheidung die wunderschoene Wanderung trotzdem zu wagen.

Rauf und Runter
Wir verlaengerten den Aufenthalt am 'Rock' um eine 2. Chance fuer den Sonnenauf- und untergang sowie eine Besteigung zu erhalten. Mit mueden Beinen genossen wir einen farbenpraechtigen Sonnenuntergang und mit zuwenig Benzin im Tank den Sonneaufgang am naechsten Tag...
Weil der Himmel wieder bedeckt war, belohnten wir uns mit einer Besteigung. Der Rundumblick und nicht zuletzt die Japaner, die wie Geckos mit Gummi-Noppen Handschuhen auf allen vieren hochkrabbeln, bleiben unvergesslich.

Geradeaus ins Barossa Valley
Zufrieden, mit allen abgehakten Highligts im Sack, duesten wir richtug Barossa Valley. Ein Zwischenhalt in Coober Pedy fuehrte uns in die Unterwelt,wo die Einwohner hausen und Opale schuerfen. Ein ganz spezieller Vogel war Crocodile Harry. Ein Lettischer Baron mit einer bewegten Geschichte: Soldat, Krokodiljaeger, Opal-Sucher und jetzt Entertainer in seinem 'Dougout'.
Muede kamen wir im kuehlen Barossa Valley an und buchten eine gefuehrte Wein-Tour in einer Kleingruppe. Wir staunten nicht schlecht, als am naechsten Morgen eine Rolls-Royce Limousine vorfuhr, um uns und ein anderes Paar abzuholen. Shaun unser Chauffeur erzeahlte uns viel interessantes ueber das Tal und seine Geschichte, waehrend wir im Fond am Sekt nippten. Die Stimmung stieg mit jedem Weingut, das wir besuchten, da wir den Spucknapf kaum benutzten. Das ganze pompoese Gehabe fuer 60 Dollar pro Person.

Es gibt zwei Varianten fuer ein Tag im Barossa: die Stilvolle oder die Stillose ... nun snd wir unterwegs nach Kangaroo Island.

Nomen est omen: Kangaroo Island
Wer die Natur liebt und nichts gegen nass-kuehles Wetter im Sommer hat, fuer den lohnt sich die Ueberfahrt nach Kangaroo Island, auch wenn sie relativ teuer ist (130.- fuer das Auto und 60.- pro Person). Drei Tage waren wir mit spazieren (die Australier nennen es Wandern), Honig-, Schaf und Eukalyptus-Farmen besuchen und Tiere beobachten beschaeftigt.
Durch einen Ranger begleitet sieht man Seeloewen aus naechster naehe am Strand sonnenbaden - wenn's Sonne hat. Ebenfalls begleitet, koennen nachts Zwergpinguine in ihren Bruthoehlen beobachtet werden. Im Dezember brueten hunderte, ende Januar trifft man nur noch ein paar Nachzuegler.
Auf allen unbegleiteten Ausfluegen und vor allem waehrend dem Autofahren ueber Holperpisten, muss jederzeit mit Kaengurus gerechnet werden. Die Viecher sind ueberall, zur Freude von Touristen und zum Leid von Farmern und unvorsichtigen Autofahrern. Unzaehlige Kadaver am Strassenrand zeugen von ungluecklichen Aufeinandertreffen.
Und dann sind da noch die nachtaktiven, zutraulichen und frechen Opossums http://www.americazoo.com/goto/index/mammals/14.htm . Nach der Daemmerung kriechen sie aus den Schlafhoehlen und machen sich hinter Essensreste um und in den Zelten. Wenn alles weg geputzt ist, machen sie sich hinter Ernst's Wanderschuhe, die vermutlich leicht nach Kaese riechen.

Melbourne
Etwas verschnupft hofften wir auf waermeres Wetter im 'Garden State' Victoria. Waehrend der Fahrt nach Melbourne wurden unsere Wuensche nicht erhoert, ebensowenig in Melbourne. Bei tristem Grau und knappen 17 Grad, waren wir froh im Haus von Leslie und Will unterschlupf zu finden. Suedlich des Ayers Rock kreuzten wir ihre Reiseroute und vereinbarten einen Besuch.
Die beiden chauffierten uns an knapp einem Tag sehr ortskundig an alle Sehenswurdigkeiten im Stadtzentrum. Nach einem typischen, ueppigen Australischen Nachtessen und Opossum fuettern, verstanden unsere Gastgeber die Sehnsucht nach Waerme und Weiterreise.

Ab in den Suedosten, der Sonne hinterher
Gemaess Wetterbericht soll es an der 'Saphire Coast', suedlich von Sydney waermer sein. Um dahin zu kommen gibts zwei Varianten: die schnelle ueber den Highway oder die langsame ueber den 'Alpine Way'. Die Fahrt durch Australiens Alpen, kam uns nicht ganz fremd vor - auch wenn die Anhoehen eher dem Uetliberg als dem Vrenelisgaertli glichen. Trotzdem ist die Reiseroute am Hoechsten Berg Australien's vorbei, eine schoener Kontrast zu Australien's Wuesten-, Busch- und Kuestenlandschaften.

Vor allem lichtete sich die Wolkendecke alle 10 km etwas mehr und es wurde waermer und waermer. Bei Sonnenschein und knapp 30 Grad erreichten wir die Kueste. Endlose, in der Nebensaison einsame Straende laden zum Baden ein und huebsche Doerflein zum flanieren und Kaffee trinken.

Zurueck im Sommer heizen wir uns nochmals richtig auf, bevor wir in einer knappen Woche von Sydney in die hoffentlich winterliche Schweiz fliegen.